007 XXS: James Bond 1985 „Im Angesicht des Todes“ von Danny Morgenstern
James Bond Experte, Tanzlehrer sowie Kniggeberater und Autor mit extrem hohen „Auswurf“ Danny Morgenstern hat einmal mehr zugeschlagen.
Diesmal geht es rund um meinen persönlichen Lieblingsfilm „Im Angesicht des Todes“.
Veröffentlicht 1985 gilt die Abschiedsvorstellung des damals bereits 57-jährigen Roger Moore als wenig herausreißend im Bond Kosmos.
Souverän spielte der Film seinerzeit das etwa fünffache seiner Produktionskosten ein, es wurde auf allzu peinliche Gags wie im Vorgänger „Octopussy“ zum Glück weitgehend verzichtet.
Die Action ist wie gewohnt knackig, sage und schreibe 4 Bondgirls gönnt man James Bond, dem Nimmersatten Agenten ihrer Majestät zum Vernaschen.
Dazu kamen mit Paris und San Francisco tolle Drehorte, und mit den Schauspielern Christopher Walken sowie Grace Jones auch noch wirkliche Höhepunkte der Serie.
All das führt Autor Morgenstern in seinem recht dicken, da knappe 300 Seiten starken Werk auf.
Dabei geht Danny Morgenstern auch auf die geschnittenen Szenen ein, auf die Zensur in der deutschen Synchro, die den Nazi „Hans Glaub“ in einen polnischen „Jan Kopersky“ erklärte, weshalb dem Drehteam am Eiffelturm beinahe die Drehgenehmigung entzogen worden wäre, die damals gängigen Kritiken – gerade in Bezug auf das Alter des Helden thematisiert er ausführlich.
Obendrauf gibt es die Entstehungsgeschichte des Titels, die literarische Vorlagen wird angerissen, die Beteiligten des Filmes werden vorgestellt, es sind reichlich Fotos vorhanden – kurzum wie immer ein schönes rundum-sorglos Paket zu einem „alten“ Bond.
Was wäre auch dieses XXS Büchlein natürlich ohne absurde allerdings liebevolle Statistiken?
So erfährt man denn auch über zwei Seiten wie oft welcher Bondfilm im Fernsehen wiederholt wurde oder wie oft in welchem Film der klassische „Wodka Martini – geschüttelt nicht gerührt“ bestellt wurde.
Das braucht im Prinzip kein Mensch, macht aber – zumindest mir als großem Bondfan – Freude zu lesen.
Mini-Spoiler
Bemerkenswert sind in diesem Band die unzusammenhängenden Informationen, die auf den Leser losgelassen werden.
Innerhalb von nur drei Absätzen erfährt man, dass Regisseur John Glen noch weitere Fahrstuhlschachtszenen gedreht hatte, dass die deutsche Synchronisation bei den Szenen im Flugschiff mit Blick auf die Golden Gate Bridge sinnentstellend gearbeitet hat und das im Vorgänger „Octopussy“ das noch endete mit „James Bond will return in „From a view to a kill“ dieser Streifen allerdings nur ein „James Bond will return“ hinterließ.
Alles in sich wunderbare Informationen, nur halt vollkommen unsortiert.