Klassiker: Never talk to strangers – Spiel mit dem Feuer von James Ellison


Sarah Taylor, jung (knapp dreißig), hübsch, erfolgreiche Psychologin lebt zurückgezogen und im Prinzip nur für ihre Arbeit.
Bis eines Tages beim späten Einkauf Tony Ramirez scheinbar zufällig ihren Weg kreuzt.
Charmant-aufdringlich gibt er sich alle Mühe die kühle Blondine kennenzulernen.
Tony schafft es den „Panzer“ der Sarah zu knacken, so dass einer leidenschaftlichen Affäre nichts im Wege steht.
Doch zeitgleich mit dem großartigen Sex und der tiefer gehenden Bindung zwischen den beiden beginnt sich das geruhsame Leben der jungen Frau unheilvoll zu verändern.
Verwelkte Blumen in einem Bett aus Müll kommen per Post, unheimliche Stimmen sind auf dem Anrufbeantworter, die Katze kommt ebenfalls per Post und tot, dann wird ihr Nachbar Cliff Opfer eines brutalen Überfalls als er versucht einen Einbrecher aus Sarahs Wohnung zu stellen…
Wer steckt dahinter?
Ist es Tony Ramirez?
Oder Max Cheski, der geisteskranke Killer, den Sarah für den Prozess begutachten soll und der aus dem Gefängnis fliehen konnte?
Weshalb taucht nach den vielen Jahren ihr runtergekommener Vater Henry, zu dem der Kontakt abgebrochen war nun wieder auf?
Es beginnt ein immer schnelleres makaberes Spiel, dass sich nur um Sarah Taylor zu drehen scheint.
Ich sah den Film 1995 da erste Mal.
Darstellerin Rebecca DeMornay, die mir schon aus „Die Hand an der Wiege“ ein Begriff gewesen ist, damals noch jung und unverbraucht machte ihre Sache ganz gut.
Antonio Banderas als ewiger „Latinlover“ – okay, das ist Hollywood.
Doch die beiden harmonierten ganz gut und so wollte ich das Buch noch mal lesen, da ja häufiger die Protagonisten eine tiefere Beschreibung erfahren.
Dies ist in diesem Buch definitiv der Fall, es kommen bei den beiden Hauptakteuren sehr viel mehr Charakter und somit viel logischere Entscheidungen zum Tragen.
Der Film wirkt teilweise etwas stückwertig.
So taucht der gestörte Max Cheski zwar ganz am Anfang auf, danach im Film allerdings gar nicht mehr, so dass er als Verdächtiger quasi nicht existent ist.
Die Sexszenen sind sehr nett im Film gemacht, ein wenig Sado Maso wir angedeutet.
Rebecca hat ihren Partner voll im Griff.
Im Buch ist der Sex leider ziemlich dürftig, drei-vier Filmminuten werden mit zwei Sätzen abgefertigt.
Das ist ein eindeutiger Minuspunkt.
Als zweiter Minuspunkt kommt dazu, dass das Filmbuch nicht ein einziges Foto zu bieten hat, was normalerweise häufig der Fall ist bei solchen Büchern. Schade!
Der dritte, größte Minuspunkt ist die katastrophale Auflösung des Ganzen, im Buch wird sie etwas besser erklärt als im Film doch insgesamt ist das so dermaßen unglaubwürdig, dass einem die Spucke wegbleibt.
Filmisch sind da immerhin ein paar fiese Effekte eingebaut, doch die kommen geschrieben nicht zum Einsatz. Eher kurz und bündig wie die Sexszenen!