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Der Staat an seinen Grenzen: Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart von Thilo Sarrazin

Der Staat an seinen Grenzen
4.3
(3)
Der Staat an seinen Grenzen Buchcover zur Kritik

Oha, da ist er wieder, der ehemalige fleischgewordene Springteufel der SPD (obwohl sie den letzten konservativen Sozi ja Zeitgeist konform entfernt haben) und Bestseller Dauerlieferant Thilo Sarrazin.
Eines vorweg: konservative Sozen gab es mal einige wirklich große Namen wie Schmidt, Hans Apel oder von Dohnany oder einst Henning Voscherau, der 1997 noch am Wahlabend zurücktrat, da die einzig mögliche Alternative lediglich eine Koalition mit den Grünen gab. Da besaß der Mann Rückgrat.
Nichtsdestoweniger trotzdem: zehn Jahre nach seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ präsentiert der ehemalige Bundesbanker nun sein sechstes Buch.
„Deutschland schafft sich ab“ wurde übrigens von der Gegenwart weit übertroffen. Es steht schlimmer um Deutschland als der Autor es vor zehn Jahren fundiert heraufbeschworen hatte.
Doch das alles ist kein Thema in den Mainstream Medien, und während Frau Baerbock und der Habeck ihre Postulationen Kritik frei von Talkshow zu Talkshow im öffentlich rechtlichen Fernsehen gereicht werden, ist Herr Sarrazin als „Persona non grata“ nicht existent.
Praktischerweise muss man sich mit missliebigen Meinungen dann nicht auseinandersetzen. Außerdem sind vermutlich einige der Talkmaster dem Autor kognitiv ziemlich unterlegen.
Und wer lässt sich schon gern vor Publikum vorführen?


Doch zum Buch:
Wie die vorherigen Werke auch schon ist es mit viel Zahlenmaterial unterlegt.
Im ersten Drittel des Buches beschäftigt sich der Autor quasi ausschließlich mit der Frage, ob es wirklich einen Gewinn für die aufnehmende Gesellschaft bedeutet die Migration im unbegrenzten Umfang zuzulassen.
Darauf bietet das Buch lediglich eine Antwort: nein.
Es ist eine eiserne Regelmäßigkeit belegbar, dass die indigene Bevölkerung mit folgendem zu rechnen hat: sinkender Lebensstandard, mehr Gewalt, beginnende Unterdrückung, erhöhte Sterblichkeit – das ging auch schon bis zum Völkermord.
In den Geschichtsbüchern wird dies gern als „Verdrängung“ verniedlicht.
Dabei wird uns doch regelmäßig erläutert, die Okkupation deutschen Raumes durch junge, gesunde Männer aus Ländern der dritten Welt würde eine Situation ergeben von der beide Seiten partizipieren würden, schließlich sind diese gut ausgebildet, außerdem vermehren wir Deutschen uns ja nicht mehr stark genug.
Dieses Postulat knöpft sich Sarrazin ganz besonders vor:
nein, es ist keine Gewinnsituation, da die Bevölkerungsexplosion in Asien und/oder Afrika dermaßen gewaltig ist, dass man nie und nimmer alle in Europa aufnehmen kann, da Europa dann binnen kurzer Zeit zusammenbricht (es handelt sich um etwa 35 000 000 Menschen jährlich).
Nimmt man nur den Teil, den die „Nehmerländer“ gut verkraften könnte, so handelte es sich dabei laut Sarrazin nur um einen Tropfen auf einem heißen Stein. (Deutschland hätte übrigens heute beinah eine halbe Milliarde (!) Einwohner zu ernähren, wenn die Fertilität so gewaltig gewesen wäre, wie in den genannten Gebieten).
Davon abgesehen haben nachweislich etwa 25 % aller „Schutzsuchenden“ in Deutschland nie eine Schule von innen gesehen, 75 % keine Ausbildung.
Hartz4 für fast alle ist die Devise.(Im Schnitt ist die Nehmer Quote vier bis zehnmal so hoch wie bei Einheimischen).
Das wird in diesem Buch mit reichlich Zahlenmaterial unterlegt, ist also hieb- und stichfest, trotz dessen wird natürlich sofort „menschenfeindlich“ oder „rassistisch“ gestempelt ohne sich damit wirklich auseinandersetzen zu müssen.
Hans-Werner Sinn hat übrigens schon festgestellt, dass das Rentenalter wird steigen müssen, damit die Flüchtlinge ernährt werden können.
Ganz heißes Eisen.
In einem andere Kapitel referiert Sarrazin über das „Naturrecht auf Migration“ – gibt es das wirklich?
Seine Erklärung ist ganz klar nein.

Die staatliche Souveränität über die eigenen Grenzen als Basis allen Handelns ist schon völkerrechtlich festgelegt.
Moralisch ergibt sich ebenfalls kein Recht auf Migration, ganz einfach, weil jeder Staat die Pflicht besitzt, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Zu guter Letzt gibt es konkrete Vorschläge zur Änderung der aktuellen Situation.
Dieses Kapitel dürfte die „Willkommen“ Fraktion völlig zum Austicken bringen.
Der Politiker und Pragmat Sarrazin fordert nämlich nichts anderes als die Änderung des aktuellen Asylrechtes und möchte außerdem die Grenzsysteme ohne wenn und aber wiederherstellen.
Er schlägt Zentren vor, zentral gelegen, komplett ausgestattet. dort werden die Ankömmlinge untergebracht, innerhalb von einem Monat wird das Asylverfahren, beziehungsweise die Aussichten des Antragstellers geprüft.
Dieser hat sich während der Prüfungszeit an der Grenze aufzuhalten. bei Chancenlosigkeit wird abgeschoben, ohne die Möglichkeit sich durch die Instanzen auf Kosten des Steuerzahlers zu klagen.
Gleichzeitig müsste Druck zu Not in ökonomischer Form aufgebaut werden, damit die betroffenen Länder ohne Verzögerungen die betroffenen Menschen „zurücknehmen“. 
Die so frei werdenden Gelder ließen deutlich mehr Spielraum für eine effektivere Integration von Migranten, die im Land bereits leben.
So in etwa formuliert Sarrazin seine abschließenden Vorschläge. Er braucht sich momentan keine Gedanken machen, dass irgendjemand der augenblicklichen Politikerkaste diese Thesen auch nur in den Mund nehmen wird.
Zu abgehoben lebt es sich im Elfenbeinturm rund um das Regierungsviertel Berlins.

 

 

 

 

Mein Fazit
„Der Staat an seinen Grenzen: Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart“ von Thilo Sarrazin ist harter, trockener sehr

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