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Klassik Tipp: Der Fluch von Richard Bachman

Der Fluch von Richard Bachman
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Klassik Tipp Buchcover: Der Fluch von Richard Bachman

William, genannt Billy, Halleck führt ein komfortables Leben, recht erfolgreicher Anwalt, eine Tochter namens Linda, seine Ehe mit Heidi funktioniert, in der Kleinstadt in Connecticut gehört er ohne Zweifel zu den Menschen mit Gewicht.
Sein körperliches Gewicht ist vermutlich sein größtes Manko, schleppt er doch wohl so 25 Kilo zu viel mit sich herum.
Zu viel Arbeit im Sitzen, viel zu wenig Bewegung tun ihr Übriges.
Eines Abends ist er mit seiner Gattin Heidi, seiner Jugendliebe, im Auto unterwegs.
Da sie ihm gerade recht genüsslich am Steuer während der Fahrt einen bläst, lässt seine Konzentration auf den Verkehr wahrlich zu wünschen übrig.
Es kommt, wie es kommen muss, er überfährt eine alte Zigeunerin.
Diese stirbt noch am Unfallort.
Bei der Gerichtsverhandlung geht nicht alles mit rechten Dingen zu, ist Halleck doch mit dem Richter Rossington sowie dem Sheriff Duncan Hopley gut bekannt.

Freispruch lautet das Urteil.

Zufrieden damit verlässt der übergewichtige Anwalt das Gerichtsgebäude, als sich Samuel Lembke, Vater der toten Zigeunerin sich ihm in den Weg stellt, mit einer bloßen Berührung, einem gemurmelten Wort geht der Horror los.
Ab dem nächsten Tag nimmt Halleck ab, täglich, immer schneller.
Was zunächst ein willkommener Effekt ist, erweist sich bald als nicht ungefährlich.
Nichts stoppt den Gewichtsverlust, Sheriff und Richter sind ebenfalls verflucht worden, können also nicht helfen, die Zigeuner sind aus der Stadt verschwunden.
Die einzige Hilfe kann Halleck vielleicht von dem rücksichtslosen Mafiosi Ginelli erwarten, dem er bei einem aussichtslosen Prozess erfolgreich verteidigte.
Der erklärt sich bereit, die Zigeuner Sippe so weit zu bringen, dass Samuel als Oberhaupt der Familie den Fluch von Halleck nimmt.
Doch ob er das schaffen wird?

Richard Bachman ist lange Jahre lang das Pseudonym des großen Stephen King gewesen.
Todesmarsch, Amok oder Menschenjagd sind einige Titel, die unter diesem Namen veröffentlicht wurden.
Teilweise wurden auch diese Titel mehr oder weniger erfolgreich verfilmt.
Bei diesem Buch, welches  erstmals 1984 vom Heyne Verlag veröffentlicht und 1996 recht gut mit Robert John Burke in der Hauptrolle verfilmt wurde, handelt es sich um einen sehr gut gealterten Roman, den man ohne weiteres noch 2020 lesen kann.
Natürlich, Sprachpolizisten werden sich an dem Wort Zigeuner stören, sei es drum.
Doch abgesehen davon beschreibt der Autor absolut glaubwürdig was es mit einem Körper macht, der anfängt täglich bis zu zehn Kilo zu verlieren, egal was er auch macht.
Unwohlsein, körperliche Schmerzen, zum Schluss schwere Herz-Rythmus-Störungen werden fabelhaft, quasi wie zum selbst erleben, nahegebracht.
Es ist spannend, gut durchdacht, endet mit einer sehr überraschenden Pointe.
Des Weiteren nimmt King/Bachman die Verflechtungen, die sich innerhalb einer Kleinstadt wahrscheinlich zwangsläufig ergeben sehr gekonnt aufs Korn.
Die Zigeuner werden als rätselhaftes Volk mit besonderen Fähigkeiten wiedergegeben, die letzten Endes allerdings auch nur darum bemüht sind, ihre Familie zu verteidigen.
Verderbtheit, Eigennutz, Rücksichtslosigkeit oder Berechnung findet man in diesem Buch eher auf der Seite der modern lebenden Menschen.
Daher passt es neben dem Ende ganz gut, dass auch die Institutionen des Staates in Form von Polizei und Richter ihr grauenvolles Fett weg kriegen. 

Mein Fazit
Meines Erachtens ist „Der Fluch“ von Richard Bachman/Stephen King auch nach über 30 Jahren unbedingt lesenswert!

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