Bryan Smith: Verkommen
Jessica wollte lediglich ein günstiges Auto kaufen, nachdem ihre alte Schleuder endgültig die Reifen hochgerissen hatte.
Doch kaum ist sie mit Hoke allein um dessen Wagen zu erwerben, fällt er eiskalt über sie her, vergewaltigt sie brutal.
Doch nach diesem Martyrium gelingt es Jessi den Spieß umzudrehen, Hoke zu überwältigen und in dessen eigenem Kofferraum zu entführen.
Vom Rachegedanken getrieben fährt sie aufs Geratewohl in die Wildnis, damit ihr Peiniger bestraft wird. Am besten grausam und pervers.
Doch unverhofft landet sie in der tiefsten Pampa, im Horrorort Hopkins Bent. Dort stößt auf das Liebespärchen Pete und Megan, die nur zu einem Festival wollten aber leider auch die falsche Abzweigung nahmen.
In dem Städtchen gibt es natürlich auch noch Einheimische…und die haben es wirklich, wirklich in sich…
Zugegeben, das Buch ist nicht mehr ganz taufrisch.
2012 erschien es bereits im kleinen aber sehr feinen Festa Verlag.
Und der Zahn der Zeit hat diesem 377 Seiten Horrorthriller in keiner Weise geschadet, so man denn gern harten Horror lesen mag.
Von den ersten fünf Seiten an wird Gas gegeben.
Dabei mutet Autor Bryan Smith den Lesern viel zu. In direkter Sprache wird gehackt, ausgeweidet, Körpersäfte spritzen, Amputationen werden vorgenommen, vergewaltigt mit einer schon fast pornografischen Genauigkeit zugemutet.
Auf eleganten Horror oder Suspense wartet man hier durchaus vergeblich.
Dabei sind die Figuren allesamt zwar derb aber mit ihren eigenen Eigenheiten gezeichnet.
Auch beschränkt sich Smith nicht auf nur auf die Sichtweise der gedemütigten Jessi.
Parallel zu Jessis beginnender Odyssee gibt es die Sichtweise von Abby zu lesen.
Abby gehört zu den alteingesessenen Bürgern des schrecklichen Kaffs Hopkins Bent und weiß um die degenerierten „Probleme“ ihrer Heimat, möchte aus dem Teufelskreis ausbrechen.
Durch diesen erzählerischen Kniff schafft der Autor nicht nur eine noch bedrückendere Atmosphäre zu erschaffen, man dringt als Leser sogar noch Tiefer zu den Beweggründen der Täter vor.
Für Freunde des extremen Horrors ist „Verkommen“ wirklich empfehlenswert.
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