Drei Frauen am See von Dora Heldt
Friedericke, Alexandra, Jule und Marie kennen sich seit Kindertagen, sind unzertrennlich gewesen, bis das zunehmende Alter, verschiedene Interessen, das Erwachsenwerden sie irgendwann trennen.
Doch egal wohin das Leben die vier auch treibt, einmal im Jahr treffen sie sich in ihrem Haus am See für ein verlängertes Wochenende.
Dort verbrachten sie ihre schönsten Sommer damals.
Jedes Jahr wurde gelacht, geweint, gelitten oder/und Spaß gehabt in diesen paar Tagen, an denen alles wieder kurz so war, wie es mal war.
Doch vor zehn Jahren gab es einen furchtbaren Streit, der Kontakt brach tatsächlich ab.
Nun ist Marie gestorben, mit kaum fünfzig Jahren – an Krebs.
Aber Marie hält eine Überraschung für die anderen drei parat, folgt doch eine Einladung für all die anderen vom Notar zur Testamentseröffnung.
Die Folge ist, dass die Frauen das „Haus am See“ erben könnten, wenn sie sich bereit erklären fünf Jahre in Folge Pfingsten dort zu verbringen.
Jede der Frauen muss entscheiden, ob sie eine Reise in die Vergangenheit riskieren wollen oder nicht…
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Die erste große Frage, die bei diesem Buch auftritt, ist der Titel.
Weshalb ist von drei Frauen die Rede?
Es sind über gefühlt zwei Drittel des Buches vier – nämlich Marie, Frederike, Jule sowie Alexandra.
Alles sind sympathische, im letzten Drittel nicht mehr junge Frauen, die sehr obskure Berufe gefunden haben.
Wie in einer Telenovela reden wir hier nicht von einer Verkäuferin, Hausfrau oder Kellnerin, nein, die vier Damen sind allen Ernstes eine erfolgreiche Sängerin, Jule ist Psychotherapeutin, Fredericke leitet ein Hotel als Direktorin und die todkranke Marie glänzte als Fotografin.
Das klingt mehr nach TV-Serien al a Denver oder Dallas.
„Normale“ Probleme, die man als Mensch ohne viel Geld beschreiben könnte, mag Frau Heldt in diesem Roman nicht zu Wort kommen lassen.
Eine wundervolle Idee sind die vier Briefe am Anfang des Buches.
Die Autorin Heldt lässt darin die vier Protagonistinnen dreißig Jahre zuvor schreiben und nun werden sie geöffnet.
So entsteht auf eine schöne Art gleich eine gewisse Grundspannung, ertappt man sich als Leser doch gleich dabei, dass man herausfinden möchte, wer diese jungen Frauen wohl sind und wie es weiter geht.
Dabei reflektieren die Frauen auf sehr schöne Weise ihre Erfahrungen, Enttäuschungen oder Ängste; nicht immer leicht zu lesen.
Das Buch „Drei Frauen am See“ ist jederzeit nett zu lesen, über einige Seiten hinweg auch mal unglaubwürdig doch auf jeden Fall immer unterhaltsam.