Anlagetipps: richtig agieren im Spannungsfeld zwischen Risiko und Rendite
Wie findet sich eigentlich der Königsweg in Sachen Geldanlage? Gibt es diesen überhaupt?
Ja, wenn Anleger genau wissen, was sie wollen! Geldanlagen können der Vermögenssicherung sowie der kurz- oder langfristigen Gewinnung von Renditen dienen. Dabei ist stets zwischen Risiko, Rentabilität und der verbleibenden Liquidität abzuwägen. Jede Geldanlage hat dahin gehend ihre Vor- und Nachteile, und genau diese sollen hier besprochen werden.
Bevor es ans Sparen geht: Der Finanzcheck
Bevor es daran geht, aus unzähligen Offerten das beste Angebot herauszufiltern, sollte ein Kassensturz gemacht werden. Welche Summen stehen tatsächlich zur Verfügung? Gibt es möglicherweise noch offene Verbindlichkeiten? Wenn ja, dann liegt die beste Anlage darin, die bestehenden Schulden zu tilgen. Danach gilt es, bestehende Versicherungsverträge auf ihre Sinnhaftigkeit abzuklopfen: Was wird wirklich benötigt, was nicht und wo geht es möglicherweise noch günstiger?
Auch wenn ein Angebot noch so verlockend erscheinen mag, die eigene Liquidität sollte stets erhalten bleiben. Es empfiehlt sich, stets eine Summe in Höhe von zwei bis drei Monatsgehältern verfügbar zu halten, um unerwarteten Ausgaben (z. B. eine dringend benötigte Autoreparatur) stets begegnen zu können.
Hierfür bieten sich Tagesgeldkonten an, da hier das benötigte Geld binnen eines Tages zur Verfügung gestellt werden kann. Tagesgeldzinsen sind in der Regel variabel und deutlich niedriger als beim Festgeld. Angesichts des derzeitigen Zinsniveaus kann auch eher von einem mehr oder weniger wirksamen Inflationsschutz gesprochen werden. Sie eignen sich jedoch nach wie vor als guter Aufbewahrungsort für das notwendige Minimum an Liquidität.
Mittel- und langfristige Geldanlagen
Als besonders sichere Methode der Geldanlage hat sich das Festgeld einen Namen gemacht. Solange das Geld bei einer in der EU ansässigen Bank angelegt wird, kann auf eine entsprechende Einlagensicherung vertraut werden. Beim Festgeld wird das Kapital über einen vorher vereinbarten Zeitraum fest angelegt, über dessen Dauer es dem Anleger nicht zur Verfügung steht. Die Bank kann dafür langfristiger mit diesem Geld arbeiten und zahlt entsprechend höhere Zinsen. Der Zinssatz wird ebenfalls von Anfang an festgeschrieben, weswegen es zu keinerlei Zinsschwankungen kommt.
Für die Rendite ist es wichtig zu wissen, wann bzw. wie oft es zu einer Auszahlung der Zinsen kommt. Angesichts des niedrigen Zinsniveaus sind bereits einige Banken dazu übergegangen, keinerlei Zinseszins mehr auszuzahlen. Das macht sich daran bemerkbar, dass die Rendite inflationsbedingt unter dem Zinssatz der Anlage liegt (siehe auch Renditenvergleich).
Wer etwas risikofreudiger ist, kann eine Anlage in Fonds in Erwägung ziehen. Bei Investmentfonds wird das Kapital von einer Anlagegesellschaft verwaltet und möglichst breit auf verschiedene Aktien, Anleihen und Wertpapiere gestreut.
Bei Indexfonds hingegen wird in einen kompletten Aktienindex (z. B. Deutscher Aktienindex, DAX) investiert. Der Wert des Indexfonds ist also stets von der Entwicklung des jeweiligen Aktienindex abhängig.
Als besonders krisensicher hat sich die Investition in Immobilien erwiesen.
Je nach Lage des Objektes lassen sich auch hier ordentliche Renditen erzielen. Gerade in Ballungsgebieten wie beispielsweise München, Hamburg oder Düsseldorf kommt ein hohes Wertsteigerungspotenzial hinzu.
Immobilien haben jedoch zwei Nachteile zu verzeichnen, die mit einkalkuliert werden müssen. So kann es durch Überbewertungen zur Bildung sogenannter Immobilienblasen kommen, die zu einem massiven Wertverlust führen können. Darüber hinaus lässt sich in „Betongold“ angelegtes Geld nur mit einigem Zeitaufwand wieder in liquide Mittel umwandeln.
Was der Markt bietet – und was nicht
Wer das Risiko seinerseits streuen möchte, sollte sich die vielfältigen Möglichkeiten des Marktes zunutze machen und stets auf eine gesunde Diversifizierung achten, also mehrere Anlagemethoden zugleich verwenden. Damit lässt sich nicht nur das Risiko besser steuern, sondern auch die Liquidität.
Ein Beispiel hierfür wäre die Nutzung mehrerer Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten bei verschiedenen Banken. Was es unter allen hier vorgestellten Alternativen jedoch nicht gibt und auch nicht geben kann, ist eine Anlageform, die alles kann.
Holen Sie sich Anlagetipps und Informationen von verschiedenen Maklern und Vermittlern ein. Sicherlich finden sich am Markt auch immer wieder Anbieter mit windigen Versprechen, eine äußerst sichere Anlage mit Top-Zinsen anzubieten. Deren Seriosität darf jedoch mit Recht bezweifelt werden.
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