Und draußen stirbt ein Vogel von Sabine Thiesler
- Buchtitel: Und draußen stirbt ein Vogel
- Autorin: Sabine Thiesler
- erschienen: Januar 2016
- Verlag und Genre: Heyne Verlag // Thriller
Sie ist eine Diebin!
Sie klaut seine Ideen, sein Innerstes!
Sie heimst seinen Erfolg ein.
Dafür muss sie bestraft werden!
Notfalls muss Rina Kramer sterben!
Auf diese eher schlichten vier, fünf Sätze lässt sich das neue Buch der Autorin Sabine Thiesler im Prinzip reduzieren.
Natürlich spielt sie mit den bekannten Versatzstücken des Genres noch ein wenig herum um auf die beinahe vierhundertfünfzig Seiten zu gelangen.
Da ist die bekannte Autorin, deren Ehe gerade ganz gewaltig kriselt, da der Mann es mit der Treue nicht so genau nimmt.
Der Sohn ist bereits mit einer Nahtoderfahrung geschlagen und hat nun zum Glauben gefunden.
Außerdem spielt noch ein verirrter Pfarrer eine tragende Rolle, der in Italien (wo der Showdown stattfindet) ein Versprechen einzulösen gedenkt.
Ach so, logisch das die Villa der Autorin Rina Kramer einsam in der Toscana irgendwo im nirgendwo liegt. Raten Sie mal was in der Nacht unheilvoll am Himmel über besagter Villa auftaucht, richtig ein Monstersturm.
Die verschiedenen Charaktere sind leider durchweg nichts sehr gut geraten. Die Handlungen der Figuren bleiben wenig nachvollziehbar, ja sogar blass; schlimmer noch: nicht nachvollziehbar.
Der Ehemann zum Beispiel ist auf dreiviertel der Handlung nur auf Krawall gebürstet, will seine Ehe am liebsten beenden – um dann kurz vor Feierabend mir nichts dir nichts eine hundertachtzig Grad Wendung hinzulegen.
Warum?
Der Pater – soll eine falsche Fährte gelegt werden?
Hat er eventuell was mit Kindern?
Es werden Ansätze den Lesern hingeworfen aber diese Handlungsfäden tauchen dann nicht wieder auf oder werden völlig unglaubwürdig beendet!
Die Sprache ist schlicht. Kurze Sätze ohne viel Firlefanz. Was bei anderen Autoren häufig für den Spannungsaufbau sorgt, ist bei Frau Thielser leider meistens platt.
Dafür ist es einfach zu lesen.
Was sehr überzeugend zu lesen ist, sind die Beschreibungen wundervollen, teils noch ungebändigten Landschaft Italiens.
Wenige Sätze genügten, um ein großartiges Kopfkino abzuspielen, welches mich scheinbar mitten hineinversetzte.
Für diese Kunst gebührt der Autorin ein großes Lob.
Leider meines Erachtens auch nur dafür.
Nichts Gutes, mit wenigen Momenten die in Ordnung sind!