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Der Geist von Richard Laymon

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  • Buchtitel: Der Geist
  • Autor: Richard Laymon
  • erschienen: August 2014
  • Verlag und Genre: Heyne Verlag//Horror

Auf einer bierseeligen Studentenfeier bei Professorin Dalton experimentieren sechs junge Leute mit einem alten Ouija Brett.
Was zunächst als Spaß gemeint war, entwickelt eine merkwürdige Eigendynamik.
Es meldet sich der Geist „Butler“.
Zunächst bringt er die Studentinen dazu sich auszuziehen, läßt sie 100 Dollar im Sofa der Professorin finden und verspricht ihnen einen Schatz, der in den Bergen versteckt sein soll.
Obwohl die Professorin hier das „Spiel“ abbricht, sind die sechs Studenten sich einig, dass sie sich auf die Jagd nach dem Schatz machen werden.
Noch in derselben Nacht stehlen sie das ominöse Brett und machen sich auf den Weg in die Hölle.

In den Bergen Kaliforniens wartet nicht nur „Butler“ auf sie, sondern auch ein geisteskranker Mörder!!!

Zunächst haben wir hier einen Roman von 1991, der jetzt vom Heyne Verlag neu aufgelegt worden ist.
Soweit so gut, das sollte man wissen, wenn man sich während des Lesens fragt, weshalb niemand ein Handy benutzt.
Die Geschichte ist recht simpel, die Konstellation der Protagonisten nicht sehr aufregend.
Nachdem die Studenten das Spielbrett geklaut hatten, verlagert sich der weitere Verlauf auf zwei Handlungsebenen. Zum einen wird die Suche der sechs jungen Menschen beschrieben, zum anderen macht sich die Frau Professorin auf zur Jagd ihrer Schutzbefohlenen.
Unterstützt wird sie dabei von Chad.
Der ist eigentlich ihr Schwager gewesen, liebte sie aber während der ganzen Zeit ihrer kurzen Ehe und ging nach dem Tod seines Bruders vor Kummer erst einmal fünf Jahre in die Berge um in sich zu gehen.
Praktischerweise kehrt er in derselben Nacht wieder, als das Ouija Brett anfängt vom Schatz zu „berichten“.
Die Suche nach dem Schatz ist reichlich langweilig geraten.
Abgesehen davon, wie unwahrscheinlich es wohl ist, dass eine Gruppe Menschen alles stehen und liegen lässt, sobald ein „Geist“ es ihnen befiehlt.
Es gibt lange Naturbeschreibungen, die Studenten ignorieren sogar zwei Begegnungen mit einem muskelbepackten, nur mit Stringtanga bekleideten aber dafür mit Machete bewaffneten Irren und haben dafür auf der Deppenskala wohl eine zwölf von zehn möglichen zu erhalten.
Das ganze Abenteuer zieht sich endlos öde dahin.
Die Sequenzen mit dem Irren sind ganz spannend geraten, zugegeben…aber wenn der Täter dann angeschossen, einen Berg hinuntergestürzt, mit Steinen beworfen und in einem reißenden Strom abgetrieben ist – aber trotzdem noch mal wieder auftaucht.
Das spottet jedem Klischee.
Dazu kommen die pubertären Gedanken, die die Protagonisten anscheinend andauernd absondern.
Es schaukeln die Brüste, es werden die Penisse gerieben…egal ob es passt, oder unfreiwillig komisch ist.
Da ist vieles einfach nur unglaubwürdig geraten.
Nach anstrengenden vierhundertachtzig Seiten – schon auf dem Weg zur Rettung – findet das halbe Dutzend dann auch noch mitten in der Nacht einen versteckten Bus, den sie erkunden wollen, um endlich ihren Schatz zu bergen.
Da entpuppt sich das düstere Geheimnis der schönen Angela als wahrer Albtraum, der der halben Mannschaft den Garaus macht.
Es endet in einer Splatterorgie – die auch nichts mehr rettet.
Schon das Buch „Die Insel“ oder „Die Gang“ von Laymon hatte einige Längen. Doch in beiden Büchern gab es das „nette: wen-trifft-es-als-nächsten“ Ratespiel à la „zehn kleine Negerlein“.
Hier passiert über einen viel zu langen Zeitraum praktisch gar nichts.
Am Ende dann ein Irrer mit Machete sowie eine Sippe von ekelhaften Perversen, die sich unabhängig voneinander auf zehn Quadratkilometern Bergen verstecken. Das ist einfach nur unglaubwürdig.
Zudem sind die Protagonisten so dämlich oder einfach nur notgeil, dass es jeder Beschreibung spottet.
Und dann wird es so hanebüchen und geht so schnell, dass es mir keinen Spaß machte dies noch lesen zu müssen.
Das tat ich mehr aus Pflichterfüllung, denn aus Spaß an der Freud.

Unglaubwürdig, langatmig und blöd!

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