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Die Liebenden von Cabourg: Ein Normandie-Roman von Amèlie Breton

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  • Buchtitel: Die Liebenden von Cabourg: Ein Normandie-Roman
  • Autor: Amèlie Breton
  • erschienen: Juli 2014
  • Verlag und Genre: Fischer Verlag mit einem Roman

Auf der Queen Mary 2 ist die alte Dame Emma-Victoria zusammen mit ihrer Betreuerin von den USA aus auf dem Weg nach Southampton.
Dort angekommen soll es Richtung Normandie gehen.
Als junge Frau wurden Emma durch eine Reihe Liebesbriefe mit französischem Absender die anderen Seiten ihrer jüngst verstorbenen Mutter aufgezeigt. Diesen Absender zu erforschen wird das Ziel der beiden Frauen sein.
Die Mutter – Josephine Pfeiffer – schien den „unbekannten“ Liebhaber namens Gustave Ricard bei einem ihrer Kuraufenthalte an der Küste getroffen zu haben.
Emma-Victoria hat bereits mit dem Sohn Ricards namens Paul Kontakt aufgenommen, der über das Doppelleben des Herrn Vaters genauso entsetzt ist wie sie.

Die Suche nach der Wahrheit kann schmerzhaft werden.

Allein von den Zeiten her lässt man sich bei „Die Liebenden von Caborg“ auf etwas ein.
Es ist etwas Schönes, gut geschriebenes allerdings mit vier Zeitebenen auf knapp fünfhundert Seiten auch recht komplexes.
Während die Hauptprotagonistin Emma sich im Laufe des Buches sowohl als alte Frau im Hier und jetzt bewegt, ist sie als junge Dame im Jahre 1928 unterwegs.
Im selben Buch kommt die Geschichte der Mutter Josephine zum Tragen, diese spielt sich wiederum im Jahre 1903 ab.
Paul ist wiederum nur in der heutigen Zeit beschrieben.
Man muss sich erst ein wenig daran gewöhnen, wer wann dran ist, aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, eröffnet sich dem Leser ein locker-leichtes Werk, welches mit viel Esprit unterhält, gleichzeitig aber auch zu Tränen rührt.
Gerade die Schilderungen der starren Epoche in der ersten Hälfte des Jahrhunderts, die Mühen der Frauen, deren Männer im 1. Weltkrieg blieben; die Leiden der Frauen an sich, die sich durch die überheblichen Ansichten eines antiquierten Bürgertums auch noch der Verachtung ausgesetzt sahen, sind sehr gut beschrieben.
Quasi nebenbei beschreibt die Autorin Breton was für gewaltige Umwälzungen immer rasantere Technologisierung mit sich brachte.
Wie anstrengend der Arbeitsalltag einer Hausfrau zu Beginn des letzten Jahrhunderts gewesen sein muss, kann man sich wohl nur vorstellen, wenn man mal eine Woche lang ohne Wasch- und Geschirrspülmaschine, ohne Kühlschrank, Automobil oder Radio oder Kaffeemaschine etc. versucht zu leben.
Das tut sich kein Mensch freiwillig an.
Und was sind schon einhundert Jahre?
Die Figuren sind bis auf das „Allround-Genie“ Margarete, die sowohl Köchin als auch wortgewaltige Gesellschafterin ist und nebenbei noch die Wäsche macht alle durchaus realistisch gezeichnet.
Der Spannungsbogen wird durchgehend gehalten, wobei das Ende ein wenig origineller hätte ausfallen können.

Schönes, gefühlvolles Buch für Romantiker

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