Chris Carter: Der Totschläger
- Buchtitel: Der Totschläger
- Autor: Chris Carter
- erschienen: Juni 2014
- Verlag und Genre: Ullstein// Thriller
Detective Robert Hunter bekommt einen anonymen Anruf, der ihm befiehlt auf eine bestimmte Internetseite zu klicken.
Der bedauernswerte Mann, der dort zu sehen ist, befindet sich in einer Art Glaskuppel – und Hunter darf entscheiden, ob derjenige durch Feuer oder Wasser sterben soll.
Die Entscheidung fällt, giftige Lauge tötet vor den Augen der Internetgemeinde den Mann.
Ein perverses Spiel hat somit seinen Lauf begonnen.
Es gibt immer mehr Opfer und immer mehr begeisterte Fans im Netz, die über die Art des Todes entscheiden dürfen.
Robert Hunter und sein Kolleg Carlos Garcia müssen sich gewaltig anstrengen um den Wahnsinn stoppen zu können.
Mit „Der Totschläger“ lässt der Autor Carter das Ermittlerteam bereits zum fünften Mal gemeinsam ermitteln.
Dies ist bisher an mir vorbeigegangen.
Doch die Handlung ist verständlich, ohne dass man eines der vorangegangenen Bücher gelesen haben muss.
Es wird eine flotte, stringente Handlung geboten, die sich sehr flüssig einfach weg liest.
Dazu reicht der Autor einiges an Wendungen und Drehungen, die in sich Sinn machen, ohne allzu konstruiert zu wirken.
Schade ist das man nicht miträtseln kann, wer denn nun dahintersteckt.
Dafür geizt Carter zu sehr mit Informationen.
Großes Manko ist meiner Meinung nach allerdings die hemmungslose Brutalität, die geradezu zelebriert wird.
Kein Detail wird ausgelassen, alles plastisch von A bis Z beschrieben.
Da muss ich sagen, dass mir dies zu viel des „Guten“ gewesen ist.
Teilweise weckte dies bei mir eher das Gegenteil, nämlich Abstoßung.
Weshalb muss dieser Sadismus nur immer so in den Vordergrund gestellt werden?
Es langt ja meiner Meinung nach zu lesen, dass jemandem mit der Axt der Schädel gespalten wird. Kann man sich was drunter vorstellen, alles gut!
Muss ich denn noch lesen, dass Hirnmasse rausspritzt und das Opfer zuckend leidet?
Ich brauche dies – ehrlich gesagt – nicht!
Aber dies ist nur meine Meinung.
Unpassend gewählt ist der Titel.“Der Totschläger“ – wer oder was soll das sein?
Im Original trägt das Buch den Titel „One by one“ – das trifft es doch ziemlich punktuell auf den Kopf.
Ganz gut finde ich ebenfalls, dass die beiden Ermittler nicht allzu sehr mit privaten Problemen behaftet sind, wie es sich so oft bei den skandinavischen Kollegen mittlerweile „eingebürgert“ hat.
Überharter Thrill – nicht für Feingeister!!!