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  • Buchtitel: Elchscheiße
  • Autor: von Lars Simon
  • erschienen: Mai 2014
  • Verlag und Genre: Deutscher Taschenbuch Verlag mit einem Roman

Tante Lillemor ist verblichen.
Das ist traurig – aber für den Frankfurter Torsten Brettschneider bricht auch keine Welt zusammen.
Diese ist nämlich schon einige Zeit vorher aus den Fugen geraten.
Sein bester Freund, der Therapeut, ist fort, die Freundin von Torsten hat er gleich mitgenommen, die Arbeit ist sowieso nicht mehr vorhanden, das Geld verabschiedet sich auch mehr und mehr.
So ist das anzutretende Erbe – ein mehr oder minder runtergekommener Hof in der schwedischen Wallapampa (mit etwa vierzig Hektar Nutzwald drauf) – vielleicht gar nicht so schlecht einzuschätzen.
Gesagt, getan: in seinem uraltem, gebrauchtem VW-Bus namens: Älgskit (Übersetzung: siehe Titel) macht sich der fünfunddreißig jährige auf.

Es wird eine Reise, die er nie in seinem Leben jemals wieder vergessen wird.

Seit über zehn Jahren fahre ich mit meiner Familie jedes Jahr in das Ferienhaus meiner Schwiegereltern ins schwedische Nirgendwo in der Nähe von Motalla.
Daher konnte ich mit der Beschreibung von einsamen Gehöften „ohne Zivilsation“ gedanklich einiges Anfangen.
Außerdem ist der Mittdreißiger Torsten als liebevoll, planloser, reichlich gebeutelter (Anti)held eine nette Kreation des Autors.
So kaufte ich denn das Buch, ohne diesen Entschluss zu bereuen.
Federleicht werden die Eigenarten der merkwürdigen Dorfbewohner, die zu dem Gehöft mit dem schönen Namen Gödseltorp gehören, beschrieben.
In irgendeiner von diesen findet sich jeder wieder, beweist der Autor doch in seinem Debütroman schon eine großartige Beobachtungsgabe.
Die Tatsache, dass vom schießwütigen Lebensgefährten der Verblichenen bis zum „Rockerboss“ der Dorfjugend mit Sprachfehler auch noch jeder versucht Torsten sein Erbe streitig zu machen, versetzt den Leser auch noch in weiteres Vergnügen.
Auch wenn Autor Simon hierbei den Bogen das ein oder andere Mal sehr weit überspannt, vergnügt es den Leser zu jeder Zeit.
(Und Übertreibungen haben einem Roman selten geschadete, wenn sie „plausibel“ verpackt wurden – siehe „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“).

Kurzweilige Schnurre für den Sommerurlaub – sehr zu empfehlen!

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