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Das Hohe Haus: Ein Jahr im Parlament von Roger Willemsen

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  • Buchtitel: Das Hohe Haus: Ein Jahr im Parlament
  • Autor: von Roger Willemsen
  • erschienen: 3. Auflage März 2014
  • Verlag und Genre: Sachbuch erschienen im S.Fischer Verlag

Ein Jahr lang ist der Autor Roger Willemsen Tag für Tag in den Deutschen Bundestag gepilgert um den Damen und Herren Volksvertretern im Wahrsten Sinne des Wortes einmal aufs Maul zu schauen.
Dabei beschränkte er sich nicht nur auf die „normalen“ Zeiten, sondern saß auch bis spät in die Nacht dabei, wenn Gesetze verabschiedet wurden oder noch so abwegige Themen besprochen wurden.
Dabei bleibt es nicht aus, dass sich auch Szenen außerhalb des Protokolls ereignen, echte Wutausbrüche, scheue Tränen, die der Bürger zu Hause während der Nachrichten nicht zu sehen bekommt.

Denn in diesem Parlament werden die Gesetze bestimmt, die in unser aller Leben eingreifen…da ist etwas Interesse wohl ernsthaft angebracht, oder?!

Es geht in diesem Buch um das komplette Jahr 2013.
Mehr als sagenhafte fünfzigtausend Seiten Bundestagsprotokolle wurden in dieser Zeit fabriziert.
In dieser Zeit passierte einiges.
Bei der Sortierung davon ist Willemsen gewohnt geistreich behilflich, bietet nebenbei auch noch spannende Einsichten.
Es tauchen Namen von Hinterbänklern auf, von denen mit Sicherheit außerhalb des entsprechendem Wahlkreises nie jemand etwas hörte.
Unter der Kuppel des Hohen Hauses geht es Teils zu wie bei den Kesselflickern (das ist zwar nicht neu, aber nett zu lesen).
Bei der Wahl der Beispiele beweißt der Autor ein gekonntes Fingerspitzengefühl, werden Pointen und „Dramen“ doch gut gemischt.
Entlarvend stellt er die Selbstverliebtheit der Politikerkaste heraus, die aufgeblasene Borniertheit mit der sich viele gern selbst reden hören.
Mitunter messerscharf geht er auf die absolute Nichtigkeit ein, mit der manche Damen und Herren minutenlang herumsalbadern ohne wirklich etwas zu sagen.
Dieses Politikergewäsch wird mit der ihm eigenen Ironie vorgeführt. Da muss man manchen Satz doppelt lesen um zu verstehen was da gerade abgesondert worden ist.
Ein ziemlicher Minuspunkt für den Lesegenuß ist die Subjektivität des Autoren, merkt man doch auf beinah jeder Seite für welche politische Seite sein Herz schlägt.
Sicherlich muss man die Ansichten nicht teilen, doch etwas mehr Objektivität wäre hier eindeutig mehr gewesen.

Nette Idee, gute Umsetzung nur die Parteilichkeit des Autoren nervt!!!

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