Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ von Giulia Enders
- Buchtitel: Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ
- Autor: Giulia Enders
- erschienen: März 2014
- Verlag und Genre: Ullstein/Lebenshilfe, Besteller/Sachbuch
Was hängt nicht alles mit dem Darm im Zusammenhang?!
Oder – mit anderen Worten – wenn die innere Balance nicht stimmt – wer kennt dann nicht die Beschwerden, die dieses wichtige Organ seinem „Wirt“ bereiten kann?
Während der Blutkreislauf, ebenso wie das Hirn als „Schlauch“ im menschlichen Körper einen sehr guten Ruf genießt, nimmt man den Kollegen Darm höchstens auf dem Thron zur Kenntnis, oder wenn etwas entfleucht, was gar nicht passieren sollte.
Doch weit gefehlt.
Der Freund Darm hängt nicht bloß streng riechend im menschlichen Leib herum, oh nein!
Höchstwahrscheinlich fragte sich noch niemand, weshalb selbst hochwertigste Autos elend verrecken, sollte versehentlich Diesel statt Benzin getankt werden, der menschliche Körper aber aus Fleisch genauso Energie zieht, wie aus Äpfeln, Käse oder Fisch?!
Solcherlei Überlegung geht die junge Autorin, die gerade das I.Staatsexamen machte, ebenso nach wie den Fragen nach einem Farbwechsel beim Kot oder der Bestimmung des Blinddarms.
Das ist teils sehr vergnüglich zu lesen, ohne das man vorher ein Studium abgeschlossen haben muss, erklärt die junge Dame sehr charmant die Zusammenhänge.
Ohne erhobenen Zeigefinger werden Mittel und Wege aufgezeigt, auf den eigenen Körper einmal zu hören, ihn besser zu verstehen.
Locker flockig wird der Leser auf eine schier unglaubliche Reise in den Körper mitgenommen.
Dabei beschreibt sie sehr genau was es damit auf sich hat, wenn wir etwas oral einführen und was dann irgendwann in einem deutlich verändertem Zustand wieder den Körper verlässt.
Kein Detail wird dabei schamhaft ausgelassen, alles wird benannt.
Allein die Anzahl der Bakterienvölker, die sich in uns allen tummeln, machte mich staunen!
Viele der Jungs, die da in uns rumschwimmen werden von der Autorin mit verschiedensten Namen bedacht, gleichzeitig wird die Aufgabe erläutert, so dass in der Autorinnenvorstellung furchtlose mittelalterliche Kämpfer(Immunzellen) gegen böse Eindringlinge kämpfen müssen(Viren).
Das lockert das Lesen einerseits zwar auf, andererseits schrammt Frau Enders teils haarscharf an der Albernheit vorbei!
Neben dem Hang zum Albernen ist als negativer Punkt auch noch anzumerken, dass Sätze wie „Einige Studien legen nahe…“die eigene Glaubwürdigkeit erschüttern.
Da fragt man sich doch schnell mal, ob die Dame ihrer Sache nun sicher ist oder ob sie sich in den Bereich der Vermutungen begibt.
Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ ist humorvolles lernen, dass man sich auch von anderen medizinischen Bereichen wünscht!