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Die Wolke von Gudrun Pausewang

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  • Die Wolke
  • von Gudrun Pausewang
  • erschienen 1987
  • Roman im Ravensburger Buchverlag

Die Wolke von Gudrun Pausewang

Janna-Berta – gerade vierzehn Jahre alt – darf das erste Mal mit ihrem jüngeren Bruder allein zu Hause bleiben, da die Eltern zusammen mit dem jüngsten Bruder auf Geschäftsreise nach Schweinfurt gefahren sind.

Lange Zeit hat sie gegen die Bedenken ihrer Mutter gearbeitet, damit sie endlich mal so gut wie sturmfrei genießen kann. Doch dieser Tag wird anders und er wird sehr schlimm.

In der Schule werden sie vom Atomalarm überrascht…im Atommeiler Grafenrheinfeld hat es einen schweren Atomunfall gegeben…einen SuperGAU.

Hecktisch bricht Janna-Berta auf nach Hause, wo schon Ulli auf sie wartet.

Als noch einmal das Telefon klingelt und ihre Mutter aufgeregt aus einem zu evakuierenden Bahnhof anruft, befiehlt sie ihren Kindern mit den Fahrrädern nach Bad Kissingen zu radeln um sich von dort in Sicherheit bringen zu lassen.

Ehe Janna noch etwas darauf erwidern kann, bricht die Verbindung einfach ab.

Und die beiden ratlosen Kinder machen sich auf mit ihren Rädern der panischen Bevölkerung und der alles vernichtenden Wolke zu entkommen.

Eine folgenschwere, traurige Odyssee beginnt. Unter dem Eindruck der Katastrophe von Tschernobyl machte die Autorin sich daran das Schreckensszenario eines SuperGAUS in die hessische Provinz – ihrer Heimat – zu legen.
Die Kinder sind einer panischen Bevölkerung in der jeder nur an sich denkt, hilflosen Staatsorganen, die auf die eigene Bevölkerung schießt ausgesetzt.
Das ist überaus plakativ umgesetzt.

Eine handvoll Gutmenschen ist – natürlich immer schon dagegengewesen, konnte sich aber gegen die „böse“ Merhheit nicht durchsetzen…das ist reine, öde schwarz-weiß Malerei.

Was genau passiert wird übrigens überhaupt nicht erwähnt. Halt einfach ein SuperGAU.

Nach Alternativen oder Auswegen sucht man bei Frau Pausewang ebenfalls umsonst.

Das lässt den Schluß zu, dass die Autorin schlicht gar keine Ahnung hatte, was es mit Atomreaktoren und den deutschen Sicherheitssystemen – die den sowjetischen seinerzeit weit voraus waren – auf sich hatte.

So bleibt in dieser Hinsicht ein fader Beigeschmack.

Jetzt könnte man argumentieren, dass es sich in erster Linie um einen Jugendroman handelt…doch das macht es meiner Meinung nach nur noch schlimmer, da die Zielgruppe noch leichter zu beeindrucken und „falsch zu füttern“ ist.

Hinzu kommt, dass die Leser mit Themen wie „Verlust“ und „Trauer“ zwar konfrontiert werden, es aber dabei ohne größere Folgen für die so kontrollierte, selbstbeherrschte Janna-Berta zu bleiben scheint.

So hat jetzt der völlig idiotische Fukushima – Hype – so tragisch die Situation für die Menschen auch ist – dies fast ein Viertel-jahrhundert alte Machwerk völlig überflüssiger Weise wieder auf die vorderen Plätze der Bestseller gebracht.

Wobei man immerhin sagen kann, dass die Beschreibungen der damals gültigen deutsch-deutschen Grenze noch einen etwas unterhaltsamen Wert besitzen.

FAZIT: ein muss für jeden GUTMENSCHEN – für die anderen eher nicht.

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